Siegerehrung an der Börse in Stuttgart

Der  Freitag war ein großer Tag für die Gewinner des Börsenspiels. Vier Gruppen des Progymasiums mit insgesamt 15 Schülern und Schülerinnen hatten gewonnen  – darunter den ersten und zweiten Preis, die mit jeweils 250 Euro dotiert sind.

Früh um 06:30 Uhr ging die Busfahrt los,  zunächst nach Erolzheim, wo die Gewinner der dortigen Realschule abgeholt wurden. Um 09:30 erreichten wir den Zielort, die Börse in Stuttgart. Dort bekam man nach einem herzlichen Empfang beim Kaffebuffet Einblick in die Arbeit der zweitgrößten Börse Deutschlands, die im Derivatenhandel sogar Frankfurt übertrumpft. Sie gilt als führender europäischer Börsenplatz für Privatanleger.

Von der VIP-Empore aus konnten die Schüler das Börsenparkett beobachten, auf dem gar nicht mehr, wie oft noch erwartet, Börsenhändler sich mit Zurufen und Handzeichen verständigten, sondern etwa 40 Makler ruhig vor ihren Bildschirmwänden saßen oder telefonierten. Alles machte einen eher ruhig-beschäftigten Eindruck.

Danach erlebten Schüler und die begleitenden Lehrer eine Aufzeichnung  zu den Börsennachrichten mit. Der bekannte Börsenjournalist Andreas Scholz kommentierte das Marktgeschehen an der Börse Stuttgart. Diese wie andere Sendungen der Börse werden zum Beispiel von ntv gesendet.

Danach erklärte Herr Scholz den Schülern, welche Bedeutung die von ihm kommentierten Nachrichten für den Aktienhandel haben. Sein Fazit war: Börsennachrichten sind ein ideales Mittel um volkswirtschaftliche und betriebswirtschaftliche Zusammenhänge zu verstehen.

Es geht dabei nicht nur um Aktien und andere Wertpapiere, sondern um wirtschaftliche und politische Entwicklungen.

Er gab den Schülern einen wichtigen Tipp mit auf den Lebensweg: Wenn ihr Geld anlegt, achtet auf die Größe der Schlagzeilen in der Bild-Zeitung! Je größer sie sind, desto riskanter das Geschäft. Als Beispiele nannte er die Telekom-Aktien, den Goldpreis und die Entwicklung des Dax.

Danach ging ein Kundenberater mehr auf Detailfragen des Börsenspiels ein. Interessant war, dass viele Schüler wenig strategisch vorgDSCF4998[1]egangen waren, indem sie nur Aktien von Unternehmen gekauft hatten, die ihnen bekannt waren, zum Beispiel von facebook. Andere, darunter die Hauptgewinner, hatten Börsendaten analysiert und die Instrumente der Börsenmakler eingesetzt, um Gewinn versprechende Aktien zu finden.

Im Konferenzraum der Börse wurden im Anschluss daran die Sieger geehrt und ausgezeichnet. Herr Bossler von der Federseebank, der das Börsenspiel schon seit vielen Jahren betreut, gab e zu jeder Gruppe eine fachmännische Analyse ab. Er hatte die Anlagestrategie und die Wertentwicklung aller Aktienpakete untersucht und konnte so auf Stärken und Schwächen jeder einzelnen Gruppe hinweisen.

Das Wichtigste aber war seine Darstellung des Börsenspiels im Ganzen: Herr Bossler setzte den pädagogischen Akzent auf den kritischen Umgang mit dem Börsenhandel. In erster Linie sei es in dem Spiel nicht darum gegangen, Schüler an die Aktienspekulation heranzuführen, sondern ihnen die Komplexität des Wirtschaftlebens zu vermitteln, das sich in den TDSCF4999aransaktionen der Börse ausdrückt. Gerade die Erfahrung des Risikos und des Scheiterns werde verhindern, dass sie sich später im Leben leichtfertig mit Aktien befassten. Aber für eine gemischte Geldanlage seien Aktien unbedingt  empfehlenswert, vor allem für die Generation der Schüler, deren Altersversorgung wohl nicht mehr ohne eigenen Beitrag gesichert sei.

Nach der Börse wurden die Schüler im nahe gelegenen mexikanischen Restaurant verwöhnt.  Bei Tacos und Ensaladas tauschte man sich über die Eindrücke an der Börse aus. Danach ging es in die Fußgängerzone zwischen Alter Börse und Neuem Schloss, wo die Schüler Zeit zur freien Verfügung hatten und meist einkaufen gingen.

Das nächste Highlight war die Erkundung von Stuttgart 21. Zwei sachkundige Führer erklärten die Planung am Modell und vom Turm aus mit Blick auf die Baustelle und den alten Bahnhof, danach fuhr der Bus das Gebiet ab, das von den Veränderungen betroffen ist (Planungssektoren A bis D), sodass man über die Stadtentwicklung Stuttgarts in größtmöglicher Anschaulichkeit informiert wurde.

Gegen 17:00 Uhr traten die Schüler die Heimreise an, sodass man Bad Buchau pünklich um 20:00 Uhr erreichte.

Insgesamt war es ein prall gefülltes, aber immer hochinteressantes Programm, das bei den Schülern einen bleibenden Eindruck hinterließ.  Dies war vor allem möglich durch Herrn Bosslers Engagement. Das Progymnasium spricht ihm für seinen Einsatz für die Schüler Dank und Anerkennung aus. Die Kooperation mit der Federseebank hat das pädagogische Programm des Progymnasiums deutlich bereichert und lässt auch für die Zukunft der Zusammenarbeit für beide Seiten eine „Wertsteigerung“ erwarten.

 

 

Diese Seite verwendet Cookies, um die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern. Mit der weiteren Verwendung stimmen Sie dem zu.

Datenschutzerklärung