Remember Rathenau: Schülerinnen des Progymnasiums Bad Buchau nehmen an einer Konferenz der UNESCO-Projektschulen in Potsdam und Berlin teil

Gemeinsam mit 40 weiteren Schülerinnen und Schülern von UNESCO-Projektschulen aus ganz Deutschland erinnerten  drei Schülerinnen des Progymnasiums Bad  Buchau an Walther Rathenau, der vor 100 Jahren ermordet wurde. Vom 21. bis 23. November befassten sie sich in Potsdam und Berlin mit dem Leben und Vermächtnis des überzeugten Demokraten und der Geschichte rechtsextremen Terrors in Deutschland.

In einem spannenden Einführungsvortrag des Rathenau Kenners Prof. Dr. Martin Sabrow lernten die Teilnehmer der Konferenz Rathenau als eine zentrale Symbolfigur der Weimarer Republik, einen deutsch-jüdischer Patrioten und Intellektuellen, der weltläufig, liberal, kunstsinnig und international geachtet war, kennen.  Als Wiederaufbau- und Außenminister setzte er sich für die junge Demokratie und eine Aussöhnung Deutschlands mit seinen einstigen Gegnern im Ersten Weltkrieg ein. Er wurde zum Ziel rechter Gewalttäter – sie erschossen ihn am 24. Juni 1922 in Berlin auf offener Straße.

Der Mord an Walther Rathenau besitzt eine erschreckende Aktualität. Antisemitismus sowie Hass und Hetze gegen politische Gegner – ob auf öffentlichen Versammlungen oder anonym im Netz – nehmen zu und bereiten den Weg für Gewalttaten. Folgerichtig beschäftigten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz auch intensiv mit der Geschichte und Gegenwart rechten Terrors in Deutschland.

Die Schülerinnen und Schüler konnten auf zwei Führungen durch den Grunewald und die Stadt Berlin einen eindrücklichen Einblick in das Geschehen vor 100 Jahren bekommen. An Originalschauplätzen wurde das Berlin der Weimarer Republik greifbar und zum Leben erweckt.

Nicht zu kurz kam auch die Betrachtung  der Gegenwart rechten Terrors und seiner Geschichte in Deutschland. Nach einem Impulsvortrag des Journalisten Martin Steinhagen  konnten die Schülerinnen und Schüler im gemeinsamen Gespräch viele Fragen zu diesem Thema klären.

Am letzten Tag der Konferenz durften die Schülerinnen und Schüler an einem Workshop im Jüdischen Museum in Berlin zum Thema Antisemitismus teilnehmen.

Die Rathenau-Konferenz der UNESCO-Projektschulen wurde durch das Auswärtige Amt gefördert. An der Veranstaltung nehmen Schülerinnen und Schüler aus zwölf UNESCO-Projektschulen teil.

Das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Deutschland besteht aus rund 300 Schulen. Darin sind alle Schultypen und Bundesländer vertreten. Ihre Schwerpunkte sind Demokratie- und Menschenrechtsbildung, interkulturelles Lernen, Welterbebildung, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Global Citizenship Education sowie Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters. Sie tragen damit zur Umsetzung der Agenda Bildung 2030 bei. Die UNESCO-Projektschulen arbeiten eng zusammen und profitieren vom weltweiten Austausch mit rund 12.000 Projektschulen in mehr als 180 Ländern. In Deutschland leitet die bei der Deutschen UNESCO-Kommission angesiedelte Bundeskoordination der UNESCO-Projektschulen das Netzwerk.

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