Ergebnisse der Fremdevaluation

Nach der ersten Fremdevaluation im Schuljahr 2008/2009 wurde das Progymnasium Bad Buchau im vergangenen Schuljahr zum zweiten Mal evaluiert. Die Ergebniszusammenfassung wurde dem Kollegium und der Schulkonferenz am Ende des letzten Schuljahres, den Familien zu Beginn des Schuljahres im Elternbrief mitgeteilt.

Das Ergebnis ist erfreulich: Von 49 Qualitätsstandards der Zielstufe wurden 47 erfüllt, was, so die Evaluatoren, einer Note von 1,1 entspräche.

Die für alle Schulen in Baden Württemberg verbindliche Fremdevaluation untersucht und bewertet innerhalb des vom Land Baden Württemberg festgelegten Qualitätsrahmens die Qualitätsbereiche Unterricht, Professionalität der Lehrkräfte, Schulführung und Schulmanagement, Schul- und Klassenklima, inner- und außerschulische Partnerschaften und Bewertung schulischer Arbeit.

Die Ergebnisse, vor allem aber die von den Evaluatoren ausgesprochenen Empfehlungen, dienen dann als Grundlage für die weitere Schulentwicklung, wie sie von Lehrern, Eltern und Schülern gemeinsam geplant wird.

Zusammenfassung der Ergebnisse des Evaluationsberichts

Besonderheiten unserer Schule

Ein herausragendes Merkmal des Progymnasiums Bad Buchau sieht das Landesinstitut für Schulentwicklung in der überschaubaren Schülerzahl, die zu einem familiären Miteinander führt: Ein vertrauensvoller Umgang unter allen am Schulleben Beteiligten werde gelebt und diene als Grundlage für das wertschätzende Miteinander und die gegenseitige Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft. Hervorgehoben wird, dass die Schule bereits mehrfach mit dem Zertifikat als „Schule mit besonderer Achtsamkeit für chronisch kranke Schülerinnen und Schüler“ zertifiziert wurde. Das Evaluationsteam stellte fest, dass eine hohe Anzahl solcher Kinder und Jugendlichen in die Gemeinschaft integriert wird und dass Regelungen für deren Betreuung vorhanden sind.

Großen Wert legt die Schule nach Darstellung des Berichts darauf, den Schülerinnen und Schülern Perspektiven für ihr weiteres Schul- und Berufsleben aufzuzeigen. Hierzu existieren zahlreiche Kooperationen mit Institutionen und Firmen vor Ort, um beispielsweise technische Projekte, wirtschaftliche Wettbewerbe oder regionale kulturelle Gegebenheiten aufzuzeigen und anbieten zu können. Die Schule wurde dazu mit dem Berufswahlsiegel BoriS ausgezeichnet.

Immer wieder nimmt die Schule auch an Forschungsprojekten teil, beispielsweise zur Leseförderung. Momentan hat das Progymnasium den Status „Interessierte UNESCO Projektschule“ und strebt es an, vollwertige UNESCO-Partnerschule zu werden.

Die Übergabe von Verantwortung an die Schülerschaft sieht das Landesinstitut in allen Klassenstufen in verschiedenen Projekten praktiziert. So wird in Klassenstufe 9 ein Musical durch die Schülerschaft unter Zusammenarbeit mehrerer Fachschaften inszeniert, geprobt und aufgeführt. In allen Klassenstufen übernehmen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung für die Schulgemeinschaft.

Für bemerkenswert wird die gute Zusammenarbeit zwischen Eltern, Schülerschaft und Lehrkräften gehalten. Die Bereitschaft der Eltern zur Teilnahme an Schulveranstaltungen oder Informationsveranstaltungen sei groß, die Verteilung des von extern gelieferten Mittagessens erfolge durch Eltern unter der Mithilfe von Schülerinnen und Schülern.

Qualität des Unterrichts

Im wichtigsten Bereich der Qualität schulischer Arbeit, dem Unterricht, bescheinigt das Evaluationsteam der Schule ein hohes Maß an Effizienz. Der Unterricht an der Schule folgt nach den Unterrichtsbeobachtungen der Evaluatoren einer klaren und effizienten Struktur, Leerlauf wurde nicht festgestellt. Immer wieder werde auf das Vorwissen einzelner Schülerinnen und Schüler zurückgegriffen und dies für den Unterricht genutzt. Themen aus der Lebenswelt der Schülerschaft würden aufgenommen.

Besonders hervorgehoben wird der respektvolle Umgang miteinander, der Klassen- und Schulkodex, die Streitschlichtung, das Methodencurriculum und die vielen außerunterrichtlichen Aktivitäten wie Exkursionen, AGs und das Nachmittagsangebot an Förderung und Hausaufgabenbetreuung.

Professionalität der Lehrkräfte und der Schulleitung

Der Bericht hebt hervor, dass sich das Lehrerkollegium beständig fortbildet und in allen Bereichen kooperativ zusammenarbeitet und kommuniziert, die Arbeit gut organisiert. Die guten Arbeitsbedingungen tragen nach Meinung der Kommission entscheidend zur hohen Arbeitszufriedenheit der Lehrkräfte bei.

Gelobt wird auch die organisatorisch effiziente Leitung der Schule, die durch ihre Visionen und die ständige Arbeit in der Qualitätsentwicklung entscheidend zum hohen Niveau der Schule und ihrer ständigen Verbesserung beiträgt, dabei aber immer offen mit der Lehrerschaft zusammenarbeitet und ein offenes Ohr für die Sichtweise der Kollegen hat. So war erkennbar, dass das Leitbild der Schule tatsächlich gelebt wird und mit den Schritten hin zur weiteren Profilierung als Unesco-Schule eine klare Zielvorstellung vorhanden ist.

Inner- und außerschulische Partnerschaften

Im Bereich der Partnerschaften stellte die Kommission ein hohes Maß an intensiven und langfristig angelegten Kooperationen fest: „Die Schule pflegt zahlreiche außerschulische Partnerschaften, die den Schülerinnen und Schülern auf allen Klassenstufen und in verschiedenen Bereichen zugutekommen.“  Durch diese Kooperationen sieht das Landesinstitut die Lern- und Entwicklungsprozesse der Schülerinnen und Schüler nachhaltig unterstützt.

Beginnend mit der Kooperation mit dem Federseemuseum wird in der Unterstufe das Thema „Steinzeit“ intensiv und praxisnah erforscht.

Kooperationen mit einer ortsansässigen Bank dienen u. a. dazu, den Jugendlichen das nötige Hintergrundwissen zu vermitteln, um beispielsweise am Börsenspiel teilnehmen zu können.

Die Zusammenarbeit im Rahmen von „Kurs 21“ der IHK Ulm mit Firmen vor Ort unterstützt einerseits die umfassende Information über Berufsbilder und -felder und bietet gleichzeitig die Möglichkeit zur Umsetzung technischer Projekte.

Entwicklungsziele

Die Schulgemeinschaft ist nach Bekanntgabe der Ergebnisse aufgerufen, Ziele für die weitere Entwicklung festzulegen. Dabei dienen die Ergebnisse und Empfehlungen der Evaluatoren als Grundlage.

Der Prozess der Vereinbarungen mit allen Mitgliedern der Schulgemeinschaft ist noch nicht abgeschlossen, aber es ist sichtbar, dass der Bereich der „inneren Differenzierung“, also der stärkeren Berücksichtigung der unterschiedlichen Leistungs- und Lernvoraussetzungen der Schüler im Unterricht, eine besonders wichtige Rolle spielen wird.

Nicht zuletzt liegt hierauf auch der Fokus der Bildungspolitik.

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Text: Hf/Ga

Quelle: Landesinstitut für Schulentwicklung: Bericht zur Fremdevaluation (Zweiter Durchgang), Stuttgart 8.6.2016

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